Samstag, 29. Dezember 2012

Verloren


„Herrin, verzeiht, aber er erinnert sich nicht. An nichts. Ich habe es bereits mit allen erdenklichen Zaubern probiert, aber seine Erinnerungen kehren einfach nicht zurück. Ich weiß nicht mit was für einem Zauber diese Hexe ihn belegt hat, aber es muss ein Unbekannter sein, einer der nicht mal in dem Buch steht, das wir Hexen seit Jahrhunderten führen“, sagte Mirinda. In ihren Augen spiegelten sich Trauer und Mitleid wieder. Ich wendete den Blick ab, wollte es nicht sehen, geschweige denn es bestätigt haben. Mein Mann erinnerte sich nicht mehr an mich, seit dem er von den Feinden gefangen und zu ihrer Herrscherin, meiner Feindin gebracht wurde. Er erinnerte sich nur noch an sie und  glaubte sie zu lieben. Man hatte ihn verhext und mir das genommen, was mir am meisten bedeutete, was ich liebte, wofür ich lebte.
Ich drehte Mirinda den Rücken zu und stemmte meine Arme gegen den Tisch, an den ich zuvor gelehnt hatte. Meine Rüstung knirschte dabei leise.
Die Worte, die meine Tante mir bei meinem ersten Liebeskummer gesagt hatte, schossen mir in den Kopf. „Die Hoffnung stirbt zu letzt, Liebes, aber sie stirbt.“ Ein bitteres Lächeln zwang sich auf mein Gesicht und Kälte durchströmte mich langsam, wie ein Gift, das sich nach und nach im Körper ausbreitete. Ein Zittern kroch in mir hoch und ich versuchte vergeblich es zu unterdrücken.
 Ich hatte verloren.
Mühsam verdrängte ich die Tränen die mir in die Augen stiegen, in dem ich langsam und tief atmete und meinen Blick auf meine Hände richtete, die sich an den Tisch klammerten, als wäre es das einzige was ihnen Halt geben würde. Blut von den Feinden klebte unter meinen Fingernägeln und an meinen Händen.
Meine Gedanken waren ein Durcheinander, derer ich mir nicht annahm. Denn ein Gedanke war klar und trat aus den anderen hervor. Ich wollte das Beste für Rohan. Ich wollte nur, dass er glücklich ist, wenn auch ohne mich.
Ich gönnte mir einen letzten tiefen Atemzug. „ Bring ihn her“, befahl ich meiner Zauberin. Meine Stimme klang gepresst.
„Wie Ihr befehlt, Herrin“, antwortete sie und verschwand aus meinem Zelt.
Mit langsamen, beinahe schwerfälligen Schritten trat ich von dem Tisch zurück und ging hinüber zu der Truhe auf der eine Schüssel mit Wasser stand. Ich tauchte meine Hände vorsichtig in die nasse Kühle und beobachtete wie es sich allmählich rosarot zu färben begann. Nach einer kurzen Weile begann ich dann zu schrubben, bis meine Arme rot gescheuert waren und schmerzten.
Es würde nicht mehr lange dauern bis Mirinda mit Rohan zurückkehren würde. Mein geliebter Rohan. Abermals durchlief mich ein Zittern und ich lies mich auf die Knie fallen. Meine Hände krallten sich in die Felle die auf dem Boden lagen. Das Zittern fand kein Ende mehr und meine Gedanken wandert dorthin wo sie nicht hin sollten. Erinnerungen an Rohan und mich stiegen in mir auf. Unsere erste Begegnung, unser erstes Gespräch, unser erster Kuss, unsere erste Nacht, der Moment in dem er mich fragte ob ich seine Frau sein wollte..all dies schoss mir durch den Kopf, raubte mir den Atem und ließ die Tränen nun überlaufen. Fest presste ich meine Stirn gegen den Boden und atmete heftig ein und aus. Übelkeit stieg in mir hoch und die Tränen nahmen mir die Sicht.
Verdammt! Was tat ich hier! Ich musste stark sein, ich war die Anführerin aller Menschen meines Reiches. Ich musste dafür sorgen, dass sie in Sicherheit waren und mich nicht selbst bedauern.
Ich sollte dort draußen mit ihnen auf dem Schlachtfeld stehen und mich nicht in meinem Zelt verkriechen und heulen.
Stärke. Das war es was ich meinem Volk verleihen und zeigen sollte. Schwäche konnte zurzeit niemand gebrauchen.
Ich holte tief Luft und stieß sie zittrig wieder aus. Langsam drückte ich mich mit meinen Armen vom Boden ab und blieb auf meinen Knien. Ich beugte mich zum Waschtisch hinüber und langte nach dem Tuch, welches ich  gerade so mit den Fingerspitzen erreichte. Ich tupfte mir damit im Gesicht herum, bis jegliche Spur meiner Tränen verwischt wurde. Das Einzige was meinen Gefühlsausbruch jetzt noch verraten konnte waren meine Augen, die wahrscheinlich leicht geschwollen und rötlich waren.
Als diese Prozedur beendet war legte ich das Tuch neben mich auf den Boden und atmete noch einmal tief durch, ehe ich mich aufrichtete. Keine Sekunde zu früh, denn Mirinda schob das Tuch vor dem Zelteingang beiseite und trat ein, dicht gefolgt von Rohan.
„Herrin“, sagte sie nur knapp und musterte mich, so als wolle sie abschätzen ob ich diese Unterhaltung verkraften konnte.
„Danke, Mirinda. Du darfst gehen“, entließ ich sie und versuchte ihr ein beruhigendes Lächeln zu schenken.
Sie verließ das Zelt und ließ mich alleine mit Rohan. Meinem geliebten Rohan. Dort stand er mit seinem zerzausten braunen Haar und seinen eisblauen Augen. Er war so unfassbar schön.
„Herrin“, sagte er und fiel auf seine Knie, „Bitte, bitte lasst mich zu meiner Geliebten zurückkehren.“
„ Steh auf,bitte“, bat ich ihn. Meine Stimmte bebte leicht. Er erhob sich, hielt seinen Blick jedoch gesenkt. „Ist dies dein sehnlichster Wunsch?“ Ich wollte die Antwort nicht hören.
„Ja, Herrin, das ist es. Ich würde alles tun um zu ihr zurückzugelangen!“ Die Leidenschaft die aus seinen Worten herausklang hatte einst mir gegolten. Ich schloss die Augen und versuchte den Schmerz, die Qualen in meinem Inneren zu Verdrängen.
„Dann sei es so“, sagte ich und griff nach meinem Schwert, das auf meinem Bett ruhte. „ Ich werde dich hinaus begleiten.“
Seine Augen funkelten und er strahlte, als er mich dankbar ansah. Mir wurde speiübel. Ich deutete mit einem Kopfnicken an, dass er vorgehen sollte.
Rohan drehte mir den Rücken zu und ging zielstrebig zum Zelteingang, so als könne er es kaum erwarten von mir weg und zu seiner Geliebten zu kommen. Der Gedanke versetzte mir einen Stich in mein zerfleischtes Herz.
„Es tut mir Leid“, flüsterte ich und ließ meinen Tränen freien Lauf.  Ich packte mein Schwert fester und schlug ihm mit dem Knauf eins über. Er fiel vornüber und regte sich nicht mehr.
Ich beugte mich zu ihm herab und drehte Rohan auf den Rücken. Ich betrachtete ihn ein letztes Mal eingehend und strich meinem Geliebten sanft über die Wange. Mein Kopf wanderte höher, sodass ich ihm einen Kuss auf die Stirn geben konnte.
„Vergib mir, mein Herz. Vergib mir, “ schluchzte ich, „ich liebe dich.“ Dann sank ich über ihm zusammen, drückte mein Gesicht an seine Brust und weinte um ihn, um uns; bevor ich meine Leibwächter rief um ihn in den Kerker werfen zu lassen.

Montag, 6. August 2012

Regentage


Regen schlug gegen das Fenster meines Wohnzimmers. Ich beobachtete wie er langsam am Glas hinabfloss. Krachend tauchte aus dem nichts ein Blitz in dem von Regenwolken verhangenen Himmel auf. Begleitet wurde er von einem dunkeln Donnern.
Ich seufzte schwer und kehrte dem Fenster den Rücken zu. Ich schnappte mir die Schachtel Streichhölzer die auf dem Wohnzimmertisch lagen und zündete alle Kerzen an. Es entstand ein behagliches Licht dadurch was durch den kleinen Kamin in der Zimmerecke ergänzt wurde und dafür sorgte, dass  eine gemütliche Stimmung herrschte.
Ich schaltete die Deckenlampe aus, die zuvor noch geleuchtet hatte, und huschte hinüber zu meinem Bücherregal, welches eine komplette Längsseite dieses Zimmers einnahm. Mit einem Finger strich ich sachte über die Buchrücken und überflog die Titel nur kurz, da ich wusste, welches Buch ich suchte.
Fast wieder am Ende des Regales angelangt entdeckte ich das Buch was ich suchte. Behutsam zog ich es hinaus und schlug es auf um den Geruch nach verstaubten Büchern einzusaugen.
Es war eines meiner Lieblingsbücher, es schien für Regentage wie heute geschrieben zu sein. Es handelte von einer mutigen jungen Frau, die die Liebe an einem Ort findet, an dem sie nicht damit gerechnet hätte und noch nicht mal gewagt hatte zu denken, weil es so absurd ist. Sie fand die Liebe ihres Lebens im feindlichen Land. Ich hatte dieses Buch schon oft gelesen und jedes mal entdeckte ich etwas Neues, ein kleines Detail, dass mir zuvor nicht aufgefallen war, wenn ich es nochmals in die Hand nahm und las.
Meine Finger streichelten sanft über den Einband des Buches als ich zu meinem Ohrensessel ging, der sich direkt neben dem Kamin befand, sodass ich genug Licht zum Lesen haben würde.
Tausende Male hatte ich hier schon gesessen und mich meiner Leidenschaft, dem Lesen, hingegeben. Es war so gemütlich und warm, so heimelig. Einfach perfekt für Tage wie heute.
Von draußen ertönte abermals ein Donnern.
Ich setzte mich in meinen gemütlichen Ohrensessel, legte meine Füße auf den kleinen Hocker und machte es mir bequem. Dies war der Ort an dem ich abschalten konnte und Ruhe vor dem Alltag fand.
Ich öffnete das Buch, bereit in eine andere Welt einzutauchen.
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Montag, 11. Juni 2012

First..


„Na toll“, stöhnte ich als ich die lange Schlange vor der  Musik und Schauspiel Akademie sah.  Ich hätte nicht erwartet, dass es so viele sein würden.
Heute war der große Tag. All diejenigen die beim Casting sehr gut abgeschnitten hatten, hatten eine Zusage für ein Lehrjahr bekommen. In diesem Jahr durften wir unsere schauspielerischen und musikalischen Talente aufpeppen und verbessern. 
Und was das besondere an dieser Akademie war? Sie hatten wirkliche Talente hervor gebracht, die nun zu den Stars der Welt zählten.
Hier hatte man Verbindungen zu Regisseuren und Managern jeglicher Art die auf der Suche nach unentdeckten Talenten waren.
Und ich, Alix Jordans, hatte die Chance bekommen eines dieser Talente werden zu können.
Ich wippte auf meinen Fußballen vor Aufregung  auf und ab und versuchte mich daran zu hindern ungeduldig an den anderen vorbei zu stürmen um endlich in das Gebäude hinein zu gelangen.
„In der Ruhe liegt die Kraft“ würde meine Großmutter jetzt sagen. Bloß konnte mir die Ruhe mal gewaltig den Puckel runterrutschen wenn das hier noch lange dauern würde.
Ich hoffte bloß, dass es wenigstens nicht anfing zu regnen während ich hier draußen stand.
Um mich abzulenken betrachtete ich die Menschen um mich herum.  Sie wirkten ebenso aufgeregt wie ich und redeten wild durcheinander. Einige hatten schon kleine Gruppen gebildet, aber die meisten standen wie ich alleine rum und warteten darauf, dass sie hinein konnten.
Freunde würde ich schon früh genug finden. Spätestens wenn ich in meiner neuen Klasse sein würde.
Direkt vor mir in der Reihe stand eine kleine Gruppe von drei Mädchen die etwa so alt wie ich- also 18- waren. Sie waren alle sehr hübsch. Sahen eigentlich aus wie Models, aber sie verhielten sich wie Teenager. Kreischten rum wegen irgendetwas. Oder besser gesagt, wegen irgendwem.
„Leute! Ich glaub‘ s nicht! David Jenson! Hier an unserer Akademie! Oh mein Gott, ich fass es nicht! Das ist so unglaublich!“
Ich verdrehte die Augen. War wahrscheinlich irgendein Typ den sie aus der High School kannten.
Eine Brünette meldete sich nun zu Wort,  sie war bildschön und auch nicht so aufgedreht wie die anderen über die Information. „Ich meine, was will er hier? Er ist doch schon ein großartiger Schauspieler und hatte auch schon eine super Rolle mit der er bekannt geworden ist.“ Nun hob sie spöttisch eine Augenbraue und fügte hinzu „Vielleicht sucht er ja ein Mädchen. Also ich werde mal sehen was sich machen lässt. Er ist ja sowas von heiß und ich würde ihn definitiv nicht von meiner Bettkante stoßen.“ Die anderen fingen an zu kichern. Ohne Zweifel war dies ihre Anführerin.
Aber sie hatten mich neugierig gemacht. Ein Schauspieler nahm auch am Unterricht hier teil? Wie war sein Name noch gleich? David Jenson. Sagte mir nichts, also konnte er nicht allzu bekannt sein.
Nun ja, mir sollte es doch egal sein. Ich würde eh nicht mit ihm in eine Klasse kommen, er war wahrscheinlich 40 Jahre alt.
Ich holte meinen iPod aus der Jackentasche und wartete bis ich endlich an die Reihe kam um mich endlich einzuschreiben zu dürfen.
Endlich, nach unglaublich langer Zeit des Wartens, war ich an der Reihe und bekam einen Haufen Blätter in die Hand gedrückt unter denen sich ein Plan des Gebäudes und mein Stundenplan befanden. Gott sei Dank- denn ich hatte den Orientierungssinn einer Bratpfanne und ich war ziemlich spät dran. Mir blieben exakt drei Minuten um meinen Raum zu finden.
Ich versuchte gerade meinen Stundenplan und den Gebäudeplan aus dem Blattgewirr heraus zu fischen als mich jemand von hinten anrempelte.
Meine ganze Blättersammlung viel zu Boden und ich drehte mich wütend um, bereit denjenigen zusammen zu stauchen. „Hast du keine Augen im Kopf oder was?!“, fauchte ich. „Wegen dir komm ich jetzt zu spät!“
Mir gegenüber stand eine Person, ich nahm an, dass es sich um einen Jungen handelte, da Mädchen üblicherweise keine so breiten Schultern hatten.  Eine Kapuze verdeckte sein Gesicht, sodass ich es nicht mit Sicherheit sagen konnte. Als er jedoch sprach konnte man deutlich erkennen, dass es sich um einen Jungen, wenn nicht sogar um einen Mann handelte.
„Tut mir Leid. Warte ich helfe dir“, erwiderte er. Seine Stimme war voll, warm und nicht zu tief.
Ich drehte mich wieder um, er ging um mich herum und gemeinsam hoben wir meine Blätter auf.
Sein Blick war anscheinend auf meinen Stundenplan gefallen, denn er sagte, dass wir in derselben Klasse seien.
Na toll, dachte ich, da habe ich direkt einen guten Eindruck hinterlassen. „Tut mir Leid, dass ich so unfreundlich war. Ich stand schon ne ganze Weile draußen und habe gewartet. Ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende“, entschuldigte ich mich.
Er reichte mir meine übrigen Blätter. „Schon okey“, sagte er. „Lass uns lieber gehen,ich bezweifle, dass unser Lehrer sich freuen wird,  wenn wir schon am ersten Tag zu spät kommen.“
„Nun“, erwiderte ich, „Wenn du weißt wo wir hinmüssen.“
Er lachte leise. „So in etwa.“
Gemeinsam gingen wir los. Ich fragte mich was er wohl hinter seiner Kapuze zu verstecken hatte und wie er damit überhaupt sehen konnte wo er hin lief.
 Es war an der Zeit mich vorzustellen.
„Ich bin übrigens Alix“, sagte ich mit einem schüchternen Lächeln. Ich hasste Small Talk.
„Ein außergewöhnlicher Name. Ich heiße..“, seinen Namen verstand ich nicht, da in diesem Moment ein Gong ertönte. „Hiermit sind wir offiziell zu spät“, sagte er und ich glaubte ein Grinsen heraus zu hören. Er legte einen Schritt zu. Bis zu unserem Klassenraum war es zum Glück nicht mehr weit wie ich auf dem Plan erkennen konnte.
Vor der Tür blieben wir stehen, atmeten noch einmal tief durch. Ich klopfte an und öffnete die Tür.
Unser Lehrer, falsch, unsere Lehrerin war schon da und warf uns einen nicht gerade freundlichen Blick zu. Und die anderen Schüler beobachteten uns neugierig. Das fing ja toll an. „Hi. Entschuldigen Sie die Verspätung, aber wir haben den Raum nicht gefunden“, entschuldigte ich mich und den Unbekannten.
„Namen?“, fragte die Lehrerin forsch. ‚
„Alix Brendon“, antwortete ich. Die Lehrerin nickte knapp und ließ ihren Blick zu dem Jungen wandern. Dieser nuschelte etwas.
 „Wie bitte? Etwas deutlicher wenn ich bitten darf? Und nehmen sie während des Unterrichtes bitte die Kapuze ab.“
„David Jenson“, sagte er nun laut und deutlich hörbar. Plötzlich war es vollkommen still im Raum, doch das hielt nur einen Atemzug an. Danach murmelten alle durcheinander und es entstand eine gewaltige Unruhe, die ich sonst nur kannte wenn der Lehrer sich nicht im Raum befand.
Doch dann machte es auch bei mir „klick“. Das hier, der Junge, er war der Star von dem die Mädchen eben gesprochen hatten. Neugierig blickte ich ihn nun an.
Langsam schob er seine Kapuze vom Kopf was wieder diese seltsame Stille beförderte. Dann seufzten –wahrscheinlich alle Mädchen im Kurs, kollektiv auf.
Und auch mir stockte kurz der Atem. Er sah gut aus. Und diese Formulierung war eigentlich schon eine Beleidigung. Er war schön. Er hatte dunkelbraune Haare, die gewollt durcheinander aussahen.
Hohe Wangenknochen und eine gerade Nase verliehen ihm etwas aristokratisches, was durch seine feinen Gesichtszüge unterstützt wurde.
Seine Haut war leicht gebräunt, was seine Augen noch deutlicher hervorstechen ließ.
Sie hatten eine leuchtend, dunkelblaue Farbe. Die Farbe des Meeres.
Als er mir kurz den Kopf zu wandte schimmerten sie kurz silbrig auf.
Mein erster Gedanke war „Oh mein Gott!“
 Mein zweiter galt mir selber. Ich hoffte, dass ich ihn nicht mit offenem Mund anstarrte.
Sein Blick schweifte kurz durch den Klassenraum und heftete sich dann wieder auf die Lehrerin.
Sie sah ihn ebenfalls mit großen Augen an und stotterte dann „Nehmen Sie bitte Platz.“
Anscheinend war sie genauso überwältigt wie der Rest von uns.
Lässig ging er durch die Reihen, alle Blicke folgten ihm, und nahm in der letzten Reihe Platz.
Da neben ihm der einzig freie Platz war steuerte ich darauf zu. Jedoch sprang ein Mädchen – das braunhaarige Model das in der Reihe vor mir gestanden hatte ( wer sonst?) auf, schnappte ihre Sachen und pflanzte sich neben ihm.
Grimmig setze ich mich auf den Platz den sie vorher besetzt hatte und der sich in der zweiten Reihe befand. Nur mit Mühe konnte ich das Bedürfnis unterdrücken mich umzudrehen und ihn, wie alle anderen es auch taten, anzugaffen.
Nachdem sich unsere Lehrerin, die sich als Mrs. Spencer vorgestellt hatte, wieder unter Kontrolle hatte leierte sie uns den Rest der Stunde die Regeln des Hauses hinunter und erklärte uns was sie von uns erwartete.
Niemand hörte ihr zu. Alle Gedanken waren bei unserem Mitschüler David.
Ich seufzte leise als mir der Gedanke kam,  dass meine Hoffnung auf eine Freundschaft mit ihm schwindend gering, wenn nicht gar unmöglich war.

Freitag, 18. Mai 2012

Prolog


Lachend rannte er um die Ecke der schäbigen Hütte, hinein in eine schmale Gasse. Nach Luft schnappend drückte er sich in den Schatten der Mauer und bemühte sich keinen Laut von sich zu geben, der ihn verraten könnte.
Scheppernde Schritte ertönten von der Straße her. „Prinz Kirian! Wo steckt ihr?!“ Dieser biss sich auf die Lippe um einen erneuten Lachanfall zu unterdrücken.
  Er atmete tief ein und aus um sich zu beruhigen. Mit mäßigem Erfolg. Die Schritte entfernten sich wieder und er brach in schallendes Gelächter aus.
„Soso, Eure Hoheit läuft vor seinen Leibwächtern weg und findet dies auch noch amüsant? Ein wenig unangemessen für einen Prinzen, findet Ihr nicht? Aber mich interessiert Euer unpassendes Verhalten nicht, ich bin eher an Eurem schweren Geldbeutel interessiert.“
Kirian wendete sich erschrocken der Stimme zu. Jedoch konnte er nur vage Umrisse des Sprechers, der zweifellos ein Mann war, erkennen, da dieser sich ebenfalls im Schatten befand. Und was er erkennen konnte war wahrlich nicht erfreulich. Der Mann war mindestens einen Kopf größer als er und seine Silhouette ließ darauf schließen, dass er ziemlich kräftig war.
Reflexartig griff seine Hand zu dem Dolch der in seinem Gürtel steckte. „Dann komm ihn dir holen.“
Jetzt war der Moment gekommen in dem sich sein jahrelanges, hartes Kampftraining bezahlt machen konnte. Jedoch konnte er mit Dolchen und Messern nicht gut umgehen.
Der Mann trat aus dem Schatten. Es überraschte Kirian, dass er ebenso wie er noch ein Junge von vielleicht 15 Jahren war. Aber er machte nicht den Jungen zu unterschätzen. Er hatte wahrscheinlich viel mehr Erfahrungen in richtigen Kämpfen als er selber und zu dem kam noch, dass er größer und kräftiger war.
Kirian stellte seine Füße etwas weiter auseinander, sodass er einen festeren Stand hatte. Sein Blick war fest auf den Jungen gerichtet.
Der Andere schritt gemächlich auf ihn zu und streckte die Hand fordernd aus. Das war seine Chance.
Kirian packte blitzschnell
  den Arm und drehte ihn auf den Rücken des Jungens und zwar so, dass es höllisch schmerzte. Hastig griff er noch nach dem anderen Arm und hielt die Arme des Jungen nun zusammen mit einer Hand in dessen Rücken fest. Der Junge stöhnte kurz auf und fluchte dann.
Mit seiner freien Hand zog Kirian seinen Dolch aus der Scheide und drückte dem Jungen mit der Spitze leicht in die Seite. „Willst du noch immer mein Geld?“, spottete er.Als Antwort knurrte der Junge kurz und versuchte sich aus seinem Griff zu berfreien.
Da Kirian keine Ahnung hatte wie es jetzt weiter gehen sollte überlegte er nach seinen Leibwächtern zu rufen, die ihn wahrscheinlich immer noch suchten. Aber diesen Gedanken verwarf er direkt wieder. Das würde nur ein Schwächling tun und das war er definitiv nicht.
Plötzlich verhakte der Junge ein Bein um Kirians und riss ihn von den Füßen. Dabei fiel sein Dolch aus seiner Hand und schlitterte außer Reichweite.
Sein Kopf krachte gegen die Wand und der junge Mann fiel auf ihn drauf, erdrückte ihn beinahe mit seinem Gewicht. Sofort drehte dieser sich auf den Bauch und richtete sich auf, sodass er rittlings auf Kirian saß. Seine Faust hob sich und krachte auf der Nase des Prinzen, die direkt zu bluten anfing. Ihm war schwindelig, übel und er sah nur noch verschwommen, was wahrscheinlich an seinem Kopf lag. Er war also völlig unfähig sich zu wehren.
Der Mistkerl löste Kirians Geldbeutel von dessen Gürtel und lachte hämisch „Solltest das nächste Mal besser nicht vor deinen Beschützern weglaufen, Prinzeschen.“
Kirian schnaubte was ihm sofort eine Schmerzwelle bescherte.
Der Junge erhob sich, blickte ein letztes Mal auf Kirian hinab und wendete sich ab um zu gehen.
Der Prinz versuchte benommen sich aufzurichten und wollte noch etwas hinterher rufen -es ging ihm weniger um das Geld als um seine Ehre- als plötzlich ein Mädchen von geringer Größe in die Gasse trat, direkt gegenüber dem brutalen Kerl.
„Was hast du hier zu suchen, Dirr?“, fragte sie ihn.
Der Kerl zuckte unmerklich zusammen. „Leana“, sagte er erstaunt „ich habe dich doch eben noch auf dem Markplatz gesehen.“
„Und da wolltest du schnell die Gelegenheit ergreifen und in meinem Gebiet wildern?“
„Ich, also, ich..“, stammelte er und versteckte Kirians Geldbeutel so unauffällig wie möglich hinter seinem Rücken. „Er hatte kein Geld bei sich.“
Kirian fragte sich ob dieser Junge tatsächlich Angst vor dem kleinen Mädchen hatte, was eigentlich so gut wie unmöglich war.
„Sieh ihn dir doch an, Kirr. Das ist keiner von uns. Seine Kleidung ist die der wohlhabenden Menschen. Irgendetwas Wertvolles wird er doch sicherlich bei sich gehabt haben…?“, sagte sie während sie gelassen näher an Kirr hinan trat. Sie schien tatsächlich keine Angst zu haben.
„Ich habe nichts gefunden“, log er sie an.
„Ach tatsächlich?“, erwiderte sie und sprang ihn mit einem Satz an. Der Junge, Kirr, fiel zu Boden. Das Mädchen rettete sich jedoch mithilfe des Schwungs auf die Füße. Der Geldbeutel öffnete sich und das ganze Silber verteilte sich auf dem schmutzigen Boden der Gasse.
„Du hast mich angelogen“, stellte das Mädchen nüchtern fest und versetzte ihm als Strafe zwei Tritte in den Magen, die ihn auf keuchen ließen. „Und jetzt verschwindest du hier besser.“
Der Junge richtete sich auf und hastete so schnell er konnte aus der Gasse.
Kirian schluckte. Er war jetzt alleine mit dem Mädchen. Und er war verletzt.
Das Mädchen bückte sich, sammelte die Münzen auf und steckte sie zurück in den Beutel, den sie zuschnürte.
Langsam richtete sie sich auf und blickte Kirian an. Musterte ihn kühl.
Dann näherte sie sich ihm und warf ihm den Beutel hin. „Du solltest dich nicht mit so viel Geld in den Gossen der Stadt blicken lassen. Und jetzt sieh zu, dass du von hier verschwindest“, sagte sie.
Jetzt, wo sie näher war, konnte er ihr Gesicht besser erkennen. Sie hatte eine goldbraune Haut und kurze, dunkelbraune Haare. Sodass man sie von weitem für einen Jungen halten könnte, wären da nicht das weiche Gesicht, die vollen Lippen und ihr schon leicht kurviger Körper. Er schätze sie jünger als sich selbst, auch wenn sie einen verbitterten Zug und einen ernsten Blick hatte, die sie älter scheinen ließen.
„Hast du irgendein Problem?“, fragte sie bissig. Anscheinend hatte er sie angestarrt.
„Nun, wenn man davon absieht, dass in meinem Kopf eine Hammerwerkstatt und meine Nase gebrochen ist, dann habe ich wahrscheinlich kein Problem außer mit dem Aufstehen“, seine Mundwinkel hoben sich himmelwärts. Er fand es äußerst amüsant, dass sie nicht wusste wer er war. Und er hatte einen wahnsinns Respekt vor ihr, da sie es mit einem Kerl aufgenommen hatte, der drei Köpfe größer und auch doppelt so schwer wie sie war.
Sie sah so unschuldig aus und hatte es dabei faustdick hinter den Ohren.
Sie seufzte schwer und kam noch ein wenig näher. Sie griff ihm unter die Arme und half ihm sich aufzurichten.
Ein heißer Stich fuhr ihm in den Kopf und er biss sich auf die Lippe um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken.
„Autsch! Das sieht aber übel aus“, sagte sie erschrocken. „Warte hier, ich komme sofort wieder.“
Mit einer überraschenden Sanftheit lehnte sie ihn an die Wand und rannte davon.
Kirian atmete tief ein und aus, damit ihn nicht die Übelkeit übermannte, die er immer bekam wenn er starke Schmerzen erlitt. Vorsichtig betastete er seinen Hinterkopf. Als er die Hand zurückzog waren seine Finger rot vom Blut.
Das würde einen riesen Ärger Zuhause geben, dachte er.
Nach einiger Zeit kam sie mit einem Korb voller Versorgungsmittel für ihn wieder. Es befanden sich schmerzlindernde Kräuter, Verbandszeug und Wasser darin.
Sie reichte ihm de Kräuter und er steckte sie sich wortlos in den Mund.
„Wir warten jetzt kurz mit dem Verbinden, bis die Kräuter wirken.“
„Danke“, hauchte Kirian, den allmählich die Kräfte verließen.
Nach einem kurzen Schweigen fragte er sie: „Leana ist dein Name, oder?“
„Ja“, erwiderte sie knapp.
„Ich bin Kirian“, stellte er sich etwas verspätet vor. „Nimm dir mein Geld. Als Dankeschön für deine Hilfe.“
„Nein. Ich nehme dein Geld nicht.“
„Kann ich denn irgendetwas anderes für dich tun?“
Leana legte den Kopf schräg und blickte ihn mit zusammen gekniffenen Augen an.
„Wenn du der bist, der ich denke, dann hätte ich da eine Idee“, antwortete sie, nässte eines der Tücher und wusch behutsam die Wunde an seinem Kopf. Der Schmerz war weniger schlimm als er erwartet hatte, diese Kräuter bewirkten wahre Wunder. „Ich werde bald darauf zurückkommen.“ Sie verband ihn und gab ihm die restlichen Kräuter.
„Bis bald, Eure Hoheit“, verabschiedete sie sich und verbeugte sich spöttisch.
Bevor Kirian etwas erwidern konnte war sie verschwunden.
„Bis bald, Leana“, sagte er dennoch.

Die Wachen fanden ihn nach kurzer Zeit bewusstlos in einer Gasse liegend, verletzt, jedoch schien sich jemand um ihn gekümmert zu haben, denn seine Wunden waren verbunden.

Sein Geldbeutel lag überraschenderweise neben ihm.

Samstag, 7. April 2012

Flucht

Tränen schossen ihr in die Augen als sie ihm beim Schlafen zu sah. Sogar im Schlaf war er noch angespannt. Es war ein harter Tag für sie beide gewesen. Man hatte sie gefunden. Sie hatte nicht genug acht gegeben, hatte sich in ihrem Glück zu sicher gefühlt. Die Wächter verfolgten die beiden. Unsichtbar für die Menschen, jedoch sichtbar für sie. Und sie waren schnell, schneller als sie, da sie flogen. Sie hingegen war durch Mo an den Boden gebunden. Es gab nur einen Weg die Wächter abzuhängen. Indem sie die U-Bahn nahmen. Unter der Erde konnten sie nicht mehr fliegen und mussten ebenfalls ihre Füße nutzen.
Jedoch konnte man die Wächter nicht täuschen und es war unglaublich schwer sie im Gewirr der Bahnen abzuhängen.
Aber sie hatten es geschafft. Weil sie Magie benutzt hatte.
Und nun würde sie ständig auf der Flucht sein. Es gab keinen Weg ihre Seele von den Spuren der Magie zu befreien, die für die Wächter so hell strahlten wie ein Signalfeuer.
Sie wollten ihre Seele.
  Und nun würde sie ihre Spur direkt zu Mos Wohnung führen. Aber sie hatte alle möglichen Zauber angewendet um Mo zu schützen.
Aber das war nicht genug, sie brauchte Gewissheit. Und deshalb würde sie warten bis sie kommen würden und würde sie von Mo ablenken.
Mo. Es tat ihr unsagbar Leid, dass sie ihn damit hineingezogen hatte.
  Sie wusste, dass sie
keine enge Beziehung zu einem Menschen hätte aufbauen sollen.
Aber Mo hatte ihr einfach schlichtweg den Verstand benebelt, ihr den Atem geraubt und sie hatte ihm ihr Herz geschenkt. Und er ihr seins.
Langsam kniete sie vor dem kleinen Bett nieder, darum bemüht keinen Mucks zu machen der ihn wecken könnte.
Eine verirrte Strähne hing in seiner Stirn und verfing sich in seinen langen, dunklen Wimpern.
  Ihre Finger zitterten als sie sie wegstrich. Hastig zog sie ihre Hand zurück, aus Angst, dass sie ihn weckte.
Tränen flossen in Strömen ihre Wange hinunter und tropften von ihrem Kinn auf ihren Umhang.
Sie nahm einen Zettel, sie konnte ihn nicht in völliger Ungewissheit zurücklassen.



Mein Liebster, Mo,
ich muss gehen. Meine Welt ist zu gefährlich für dich. Ich werde dafür sorgen, dass du fürs Erste in Sicherheit bist. Such dir eine neue Wohnung, zieh bei Nick ein.
Aber bleibe nicht hier, denn wenn du das tust ist das dein Ende.
Es tut mir Leid. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte besser aufpassen müssen. Hätte gar nicht erst zulassen dürfen, dass wir uns so nah kommen.
Aber dann hätte ich dich nicht so kennengelernt, dann hätte ich dich nicht von ganzen Herzen geliebt.
Danke für deine Liebe.
Ich werde dich nie vergessen.
Mein Herz lasse ich bei dir, Noelle


Sie faltete den Zettel in der Mitte und ließ ihn auf den Nachtisch liegen. Dort würde er ihn sofort finden. Rasch legte sie noch einen Zauber auf ihn, sodass nur Mo die Nachricht würde lesen können.
Da spürte sie es. Sie kamen näher.  Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie hier waren.  Sie richtete sich auf, wischte die Tränen weg und atmete tief durch. Sie streichelte mit der Fingerspitze über seine Wange und wusste, dass es die letzte Berührung zwischen ihnen beiden sein würde.
Lautlos schritt sie zur gegenüber liegenden Wand und öffnete leise das Fenster.
Sie spürte es. Sie waren nicht mehr fern.  Hastig, jedoch noch immer lautlos, stellte sie sich auf das Fensterbrett. Atmete gleichmäßig ein und aus. Sie durfte keine Panik bekommen. Musste Mo wegen schnell und stark sein, müsste die Wächter von ihm wegbringen, so weit es ging.
Sie waren fast angekommen. Einen letzten Blick auf Mo werfend, breitete sie die Arme aus und sprang kopfüber in die Tiefe.
Sie fiel nur eine Sekunde lang und machte ein Looping, sodass sienachher aufrecht in der Luft schwebte.
Der Wind riss an ihrem Umhang und sie war froh, dass sie kurze Haare hatte.
Dort. Sie kamen. Nach wenigen Sekunden hatten die Wächter sie entdeckt. Mit rasender Geschwindigkeit kamen sie nun näher.
Sie atmete noch ein Mal tief ein, drehte sich um und flog davon. Ihren Umhang hinter sich in der Luft flatternd.
Sie flog in die Dunkelheit, fort von dem Mensch, den sie liebte.
Sie floh. Noelle, eine Lufttänzerin.

Freitag, 2. Dezember 2011

Augenblicke

Da saß er. Starrte mich aus seinen hellen Augen an die nun aber dunkel schimmerten.
Wie sehr ich seine Augen liebte. Sie hatten die Farbe eines Sommer Himmels.
Die Unterarme auf seine Knie gelegt und die Hände gefaltet.
Vereinzelte Strähnen seines schwarzen Haares fielen vor sein oval förmiges Gesicht und verdeckten einen Teil seines rechten Auges.
 Es juckte mich in den Fingern sie zurückzustreichen.
Er hatte sich schon etwas länger nicht rasiert. Um seinen Mund herum war alles mit Bartstoppeln bedeckt. Sein Mund, seine schmalen, fein geschwungenen Lippen. Die ausgelassene Rasur ließ ihn noch verwegener aussehen.
Ich
  fragte mich wie es wohl wäre ihn zu küssen. Ich hatte noch nie jemanden mit Bartstoppeln geküsst. Etwas, was ich unbedingt nachholen mochte..mit ihm. Aber das ging nicht.
Er trug das Shirt das ich so an ihm liebte. Es war weiß, mit ein paar Wörtern die verstreut darauf gedruckt waren. Am Kragen hatte es einige wenige Knöpfe von denen zwei offen waren und einem einen Einblick auf seine trainierte Brust werfen ließen. Darunter trug er seine schwarze Kette.
Wie sehr ich wünschte ihn nur ein einziges Mal berühren zu können. Nur ein einziges Mal.
Sein Blick ruhte weiterhin auf mir.
Während ich da saß und ihn anstarrte, keimte Sehnsucht in mir auf. Sehnsucht nach ihm.
Aber er war unerreichbar. Leider.
Was würde ich nicht tun um nur einmal mit ihm zu sprechen!
Was tat ich hier eigentlich?! Ihn anstarren und anhimmeln, na toll!
Natürlich, er starrte mich auch an, aber das zählte nicht! Wie tief war ich eigentlich gesunken?!
Ich warf einen Blick auf die Landschaft die an mir vorbei zog und stellte erleichtert fest, dass ich an der nächsten Haltestelle austeigen konnte. Endlich seinem Blick entfliehen!
Ich richtete meine Augen wieder auf ihn und gönnte es mir sie nochmals über sein Gesicht schweifen zu lassen. Seine blieben starr auf mich gerichtet.
Endlich hielt die Bahn an und ich stand auf. Ich warf noch einen schnellen Blick auf ihn. Oder genauer gesagt auf es.
Ein Plakat mit einem Foto von Jared Leto.